Wenn der Manager sucht: Kaufmotive

Manager, die in ihrer Karriere als angestellte Führungskräfte Erfahrungen sammeln konnten, mögen sich für eine Selbstständigkeit interessieren. Manche Manager suchen aus einer sicheren Anstellung heraus Möglichkeiten, sich an einem Unternehmen zu beteiligen, in das sie ihre Fähigkeiten und ihre Kapazität einbringen und das sie in eigener Regie weiterführen können.

Die Größenordnung hängt von den Managementerfahrungen, den finanziellen Möglichkeiten und von der Risikoaffinität der Kaufinteressenten ab. Ertragsstarke Unternehmen haben einen entsprechenden Preis, den Manager mit ihren Möglichkeiten oft nicht „stemmen“ können. Sie haben dann zwei Möglichkeiten: Sie können eine entsprechend hohe Bankverbindlichkeit aufnehmen, für die sie in aller Regel voll persönlich haften, oder sie können den Kauf gemeinsam mit einer Beteiligungsgesellschaft durchführen. Die Beteiligungsgesellschaft wird ggf. Mehrheitsanteile übernehmen und den Manager mit Minderheitsanteilen unternehmerisch beteiligen. Ein solches Konstrukt kann für einen Manager vorteilhaft sein. Er kann sich unter Umständen auch über Minderheitsanteile ein Vermögen aufbauen. Je nach Beteiligungsgesellschaft kann ein solcher Schritt aber auch in größere Abhängigkeiten führen, als sie ein Manager aus seiner Angestelltenzeit kennt.

Beispiel: Ein Manager hatte die Gelegenheit, sich im Zuge einer Unternehmernachfolgeregelung an einem ertragsstarken Hersteller von Brennern für die Stahlindustrie zu beteiligen. Der für dieses Unternehmen angemessene Kaufpreis war aber zu hoch, um ihn allein zu tragen. Der Manager band eine ihm persönlich bekannte Beteiligungsgesellschaft in die Diskussion ein, die sich für das Unternehmen interessierte. Das Angebot, das die Beteiligungsgesellschaft dem Manager dann machte, war allerdings sehr einseitig und unattraktiv. Sie bot dem Manager eine 5%-Beteiligung und forderte ein Vorkaufsrecht zu Bedingungen, die völlig unattraktiv waren. Außerdem kürzten sie die von dem Manager in den Raum gestellten Gehaltserwartungen drastisch, forderten aber seinen vollen Einsatz und ein eng getaktetes Reporting. Der Manager hatte mit der Beteiligungsgesellschaft vor Offenlegung des Targets eine Vertraulichkeitsvereinbarung geschlossen, in der geregelt war, dass die Beteiligungsgesellschaft den Deal nicht an dem Manager vorbei machen durfte. Nachdem der Manager das völlig inakzeptable Angebot abgelehnt hatte, fühlte sich die Beteiligungsgesellschaft nicht mehr an das Umgehungsverbot gebunden, schloss den Deal ab und setzte einen angestellten Geschäftsführer ein. Der Manager, der die Verbindung hergestellt hatte, ging leer aus.

Auch für die Kaufinteressentenseite gibt es spezialisierte Vermittlungsunternehmen, die Manager durch den gesamten Such- und Akquisitionsprozess begleiten. Das kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein: Manager haben es gelernt, Geschäfte zu führen, sind aber in der Regel nicht erfahren im Erwerb von Geschäftsbetrieben. Außerdem können Vermittlungsberater Managern helfen, ihre Fähigkeiten richtig einzuschätzen. Sie können auch Finanzierungsmöglichkeiten vermitteln und bei der Verhandlung und bei der formalen Vertragsgestaltung unterstützen.

In der Regel fordern sie eine Vorabzahlung (retainer), bevor sie mit der Arbeit beginnen, laufende Abschläge auf eine Erfolgsprovision und am Ende dann eine Erfolgsprovision. Für Manager, die Unternehmen auf diesem Weg suchen, kommt es darauf an, einen geeigneten Vermittler zu finden.

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