Physiologische Aspekte im Entscheidungsprozess

Im Entscheidungsprozess lauern physiologische Aspekte als Stolperfallen. Zunächst sind da Wahrnehmungsfilter. Wir nehmen das wahr, worauf wir uns konzentrieren. Ein natürlicher Schutzmechanismus lässt nicht zu, dass andere Informationen unser Gehirn erreichen. Verbesserungen verspricht eine agile Planung mit Beyond Budgeting.

Beispiel: Es gibt zu diesem Phänomen ein Experiment, in dem Zuschauer die Anzahl von Ballwechseln zählen sollen, die eine Basketball-Mannschaft in weißem Trikot durchführt. Kaum ein Zuschauer nimmt eine als Bär verkleidete Person wahr, die durch das ganze Spielfeld tanzt. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Zuschauer auf ihre Aufgabe konzentriert waren.

Dieses Phänomen kann dazu führen, dass ganze Organisationen existenzbedrohende Markt-entwicklungen oder einmalige Marktchancen nicht wahrnehmen. Achten Sie deshalb darauf, dass in Ihrer Organisation aus einer entspannten Atmosphäre heraus entschieden wird, in der „der Bär“ gesehen werden kann.

Bei Bedrohung neigen Menschen zu spontanen, unreflektierten Entscheidungen. Auch das ist ein Schutz, den die Natur in uns verankert hat. Alles wird auf die Entscheidung zwischen Angriff und Flucht reduziert. Unsere Welt ist aber mittlerweile komplexer geworden, und wir befinden uns auch nicht mehr im Dschungel. Nehmen Sie sich Zeit für eine angemessene Analyse, damit Ihre Entscheidungen besser werden.

Neben einem reinen Reflex kann auch eine neuronale Vorbahnung von Synapsen in unserem Gehirn (Priming) zu unreflektierten Entscheidungen führen. Wir arbeiten bewährte Lösungsmuster ab, statt uns frei mit neuen Situationen zu befassen. So kann auch der situative Kontext (Framing) zu Fehlentscheidungen führen. Wir glauben nach dem ersten Blick, solche Situationen schon erlebt zu haben und lösen sie mechanisch, ohne uns näher mit der Situation zu befassen.

Manchmal entstehen künstliche Zusammenhänge in unserem Hirn, die aber nicht der Realität entsprechen, etwa: „Alle Blondinen sind dumm.“ Gelegentlich werden auch künstliche Kausalzusammenhänge interpretiert. Reine Korrelation, also eine zufällige Gleichzeitigkeit von Beobachtungen, wird mit Kausalität, also einem Ursache-Wirkungszusammenhang zwischen den Beobachtungen, verwechselt. Solche logischen Fehlleistungen führen zu falschen Schlüssen und zu falschen Entscheidungen, vor denen Sie sich in Acht nehmen sollten.

Die meisten Menschen haben eine Verlustaversion. Risiken zu vermeiden, ist ihnen mehr wert als Gewinne zu machen. Ihre Entscheidungen werden deshalb tendenziell defensiv ausfallen. Unternehmertum lebt aber davon, kalkulierte Risiken einzugehen und davon zu profitieren.

Beachten Sie auch, dass Emotionen, die Tagesform und die Motivation Entscheidungen beeinflussen können.

Entscheidungen sind deshalb wohl nie rational; auch die Entscheidungen anderer nicht. Wenn diese Erkenntnis bei Ihnen im Hinterkopf mitschwingt, kann Ihnen das bei Ihren Entscheidungen helfen.

Auch die Kommunikationskultur hat eine Auswirkung auf die Art, wie Entscheidungen getroffen werden, und auf die Qualität von Entscheidungen.

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