Financial Due Diligence: Erfassen Sie die Ertrags-, die Vermögens- und die Liquiditätslage

Definition: Was ist Financial Due Diligence?

Bei der Financial Due Diligence geht es Käufern darum, die Vermögens-, Ertrags- und Liquiditätslage des Unternehmens, an dem sie sich beteiligen möchten, realistisch zu erfassen.

Am wichtigsten ist für Käufer und Verkäufer die künftig erwartete Ertragsstärke und der Cashflow des Unternehmens. Außerdem interessieren sie sich für die Vermögenslage des Zielunternehmens.

Auch die Finanzierungsstruktur ist für Käufer interessant. In diesem Zusammenhang werden Kaufinteressenten insbesondere prüfen, ob Verbindlichkeiten kurzfristig zurückgeführt werden müssen. Solche anstehenden Auszahlungen müssten ggf. von den Käufern refinanziert werden.

Verkäufer werden Ihr Unternehmen bereits vor dem Verkaufsprozess zu Ertrags- und Liquiditätsstärke getrimmt haben. Kaufinteressenten werden anhand der Ertragsstärke und eventueller Ertrags- und Cashflow-Risiken, die sie in der Financial Due Diligence feststellen, ihre Kaufpreisbereitschaft justieren.

Ablauf und Vorgehensweise bei der Financial Due Diligence

Im Zuge einer Financial Due Diligence prüfen Kaufinteressenten die bisherige und die perspektivische Ertragsstärke, die Vermögenslage und die Liquidität ihres Zielunternehmens. Dazu stellt das Management des Unternehmens, das verkauft werden soll, aussagekräftige Informationen zur Verfügung. In der Regel werden diese Informationen vom Kaufinteressenten angefordert und vom Unternehmen in einem Datenraum zur Einsicht zur Verfügung gestellt. Ein solcher Datenraum wird inzwischen in der Regel virtuell angeboten.

Schließlich werden Kaufinteressenten in der Financial Due Diligence insbesondere bei einem Asset Deal auch die Assets des Unternehmens bzw. des Geschäftsbetriebs bewerten. In einem Share Deal ist das wesentliche Kriterium für den Kaufpreis zwar der künftig erwartete Ertrag und nicht der Wert der Assets, aber der Zustand der Assets gibt Aufschluss über die Leistungsfähigkeit des Unternehmens als Grundlage für den Ertragswert. Ein eventueller Investitionsstau könnte sich negativ auf die kontinuierliche Fortführung des Geschäftsbetriebes, auf die zu erwartenden Erträge und auf den künftigen Cashflow auswirken. Wenn die Auslastung von Assets von spezifischen Verträgen oder sogar von Schutzrechten abhängt, kann der Wert der Assets dadurch maßgeblich beeinflusst und der Ertrag gefährdet werden. In solchen Fällen wirkt sich das Ergebnis einer Commercial Due Diligence und einer Legal Due Diligence auf die Financial Due Diligence aus. Achten Sie auf solche Cross-Effekte bei der Bewertung von Unternehmen. Auch die Prüfung immaterieller Vermögensgegenstände ist ein Bestandteil der Financial Due Diligence. Für die Einschätzung der Werthaltigkeit immaterieller Vermögensgegenstände sind oft eine umfassende Einsicht in die Branche und ein besonderes Feingespür erforderlich. Auch hierfür wirken die Commercial Due Diligence, die Legal Due Diligence und auch die Technical Due Diligence in die Financial Due Diligence hinein.

Eine Financial Due Diligence kann, je nach Komplexität des Unternehmens, innerhalb von 2-4 Wochen durchgeführt werden. Die Ergebnisse der Financial Due Diligence bilden eine wesentliche Komponente für die Unternehmensbewertung und sind eine Grundlage für die Garantien, die im Transaktionsvertrag vereinbart werden.

Checkliste zur Financial Due Diligence

Mit einer Checkliste zur Financial Due Diligence können Sie die Ertrags-, die Vermögens- und die Liquiditätslage von Unternehmen systematisch erfassen.

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