Personalkosten in der Produktion optimieren

Das Personal spielt eine wichtige Rolle in der Produktion von Unternehmen. Mit geschulten Fachkräften steht und fällt die Effizienz Ihrer Fertigung. Gleichzeitig ist Personal aber auch ein immenser Kostenpunkt, den Sie regelmäßig im Blick behalten und entsprechend optimieren sollten. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Möglichkeiten Ihnen zur Kostensenkung beim Produktionspersonal zur Verfügung stehen – und das idealerweise ohne Personal abzubauen! 

Was sind Personalkosten in der Produktion? 

Personalkosten beinhalten grundsätzlich vier Bausteine:  

  • Löhne und Gehälter 
  • Sozialabgaben 
  • Arbeitsplatzkosten 
  • Sonstige Personalaufwendungen, etwa für Schulungen 

Unterschieden werden kann dabei zwischen personalintensiver Fertigung, wie sie typischerweise in Werkstätten und in der Einzel- oder Kleinserienfertigung anfällt, und der weniger personalintensiven Fertigung, wie sie bspw. in hochautomatisierter Serienfertigung und in der Prozessindustrie zu beobachten ist.  

In letzteren Industrien unterscheidet sich die Art des Personaleinsatzes. Während in der ersten Gruppe Personal in der Produktion überwiegend zur Fertigung selbst eingesetzt wird, sind Personaleinsätze in der zweiten Gruppe schwerpunktmäßig zur Umrüstung von Anlagen, für das Trouble-Shooting und zur Wartung und Reparatur im Einsatz. 

Entsprechend unterschiedlich fallen nicht nur die erforderlichen Qualifikationen aus, sondern auch das Potenzial, Personal perspektivisch durch eine Automatisierung zu ersetzen. 

Komplexere Produktionsprozesse erfordern mehr Überblick bei Personalkosten 

Mit zunehmender Ausdifferenzierung der Teilmärkte, kundenseitiger Anwendungen und Produktvarianten werden Produktionsprozesse komplexer. Die Tendenz geht zu Serienfertigung mit kundenspezifischer Individualisierung.  

Das hat Auswirkungen auf die Variantenvielfalt der Produktspezifikationen, auf die Beschaffung, auf die Arbeitsvorbereitung, auf die Komplexität der Fertigungsplanung und -steuerung und auf das Fertigungsmanagement selbst. Der Produktionsprozess in dieser Komplexität muss beherrschbar gemacht und überwacht werden.  

Es geht nicht nur um die Führung des Produktionsprozesses im Allgemeinen, sondern um das Management der einzelnen Kundenaufträge, die diesen Produktionsprozess durchlaufen und um Ressourcen konkurrieren. Das ist der Grund, weshalb auch in gut geführten produzierenden Unternehmen das Verhältnis zwischen direkt produktiven Mitarbeitern und Mitarbeitern im Overhead tendenziell ungünstiger wird.  

Um die Komplexität zu beherrschen und sowohl die Interessen der Kunden als auch die Möglichkeiten der Fertigung laufend abzugleichen, werden Koordinatoren und Projektmanager gebraucht, die das gesamte Bild ebenso sehen wie Ihre persönliche Mission. 

So senken Sie effektiv die Personalkosten in der Fertigung 

Eine effektive Senkung der Personalkosten in der Produktion kann über drei verschiedene Hebel geschehen: 

  • Verbesserung der Mitarbeiterproduktivität und -effizienz 
  • Reduzierung der Arbeitsunfälle und -ausfälle  
  • effiziente Personaleinsatzplanung  

Die Produktivität kann durch angewandte REFA-Methodik erreicht werden. Dabei werden einzelne Arbeitssysteme daraufhin optimiert, dass innerhalb der Arbeitssysteme möglichst wenig unproduktive Zeiten für Mitarbeiter anfallen. Insbesondere werden die Überhangszeiten analysiert. Das sind Zeiten, in denen Mitarbeiter darauf warten, dass Maschinen ihre Zykluszeit beenden.  

Vor allem können Rüst- und Vorbereitungszeiten für den nächsten Maschinenzyklus bereits während des letzten Maschinenzyklus ausgeführt werden, statt darauf zu warten, bis der Zyklus beendet ist. Ziel ist immer, den höchsten Output pro Zeiteinheit zu erreichen, für die der Mitarbeiter – und die Maschine – bezahlt werden müssen. Einführung und Anwendung der REFA-Empfehlungen setzen eine REFA-Qualifikation voraus, aber auch den Willen und die Konsequenz der Führungskräfte, das Verbesserungspotenzial zu verwirklichen. 

Darüber hinaus können durch eine relevante Qualifikation und eine gute Einweisung und laufende Schulung von Mitarbeitern können die Produktivität optimiert und Arbeitsunfälle vermieden werden.  

Zu vernachlässigen ist auch die Qualität der Führung in Unternehmen nicht, die maßgeblich die Motivation, das Engagement und die Eigeninitiative der Mitarbeiter beeinflusst. Eine wertschätzende Führung, die Möglichkeiten für die fachliche und persönliche Entwicklung der Mitarbeiter sowohl fördert als auch einfordert, begünstigt die Produktivität nicht nur in der Produktion, sondern im gesamten Unternehmen. Investieren Sie in die Führungsqualität Ihres Führungspersonals, bis zur Meister- bzw. Teamleiterebene hinunter. 

Dankbarer Spielraum für eine Personalkostenoptimierung besteht in der Regel in der Verwaltung. Sparen Sie nicht an den direkt produktiven Mitarbeitern, solange deren Kapazität ausgelastet werden kann. Hier wird das Geld verdient, sofern Arbeitsvorgänge, die von Mitarbeitern ausgeführt werden, nicht sinnvoll automatisiert werden.  

Eine weitere Möglichkeit, die Produktivität zu verbessern, ist eine angemessene Personaleinsatzplanung, die immer eine bedarfsgerechte Kapazität sichert. Auch die Einführung von flexiblen Arbeitszeitmodellen und die Reduzierung von Überstunden, um die Arbeitsbelastung und -ausfälle zu minimieren. 

Niedriglöhne mögen ihren Reiz haben, sind aber in Zeiten eines Fachkräftemangels nicht zu empfehlen. Zahlen Sie Ihr Personal mindestens marktgerecht, und Sie werden von Loyalitäts- und Motivationsvorteilen profitieren. Die Qualifikation des Personals ist das Asset von Unternehmen, das Führungskräfte nicht leichtfertig aufs Spiel setzen sollten. 

Durch eine Kombination dieser Maßnahmen kann eine effektive Senkung der Personalkosten erreicht werden, ohne die Mitarbeiterzahl zu reduzieren.

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