Nachhaltig wirtschaften

Vielleicht kennen Sie Ihren ökologischen Fußabdruck oder Ihren SPI schon. Falls Sie mit diesen Begriffen noch nichts Konkretes verbinden können, sehen Sie gern in Abschnitt 4.1 nach, um sich zu informieren.

Welche Hebel stehen Ihnen grundsätzlich zur Verfügung, um nachhaltig zu wirtschaften?

Halten Sie Ihre Produktentwicklung dazu an, jedes neue Produkt nachhaltiger zu machen als das bisherige. Ihr Produktmanagement kann die Vorgaben dafür machen.

Welche Aspekte sollten Sie dabei besonders berücksichtigen?

Sie und Ihre Kunden zahlen in der Regel nicht unmittelbar für Schäden, die in unserer Welt durch den Kauf, den Betrieb und die Vermarktung nicht nachhaltiger Artikel entstehen. Das sind zum Beispiel Schäden daraus, dass das Abwasser aus der T-Shirt-Herstellung in einem Produktionsland nicht gereinigt wird, dass Menschen wegen knapper Wasserressourcen sterben, weil Rohstoffe für Halbleiter von Tablets und Notebooks abgebaut werden, dass tropische Regenwälder in Südamerika für den Kakao- Kaffee- oder Palmölanbau gerodet werden, dass Menschenrechte verletzt und keine fairen Löhne gezahlt werden, dass Umweltkatastrophen nicht wirksam verhütet werden, dass unsere Böden mit Nitrat belastet werden, dass unser Klima durch die CO2-Emissionen unserer Mobilität und durch unsere industriellen Prozesse beeinträchtigt werden, dass Gifte und Antibiotika aus der Massentierhaltung in unser Trinkwasser eingeleitet werden und so weiter.

Betrachten Sie Ihre Wertschöpfungsketten ganzheitlich und entscheiden Sie sich für Herkunftsländer, in denen nachhaltig gearbeitet wird, für erneuerbare Energiequellen, für Materialien, die nachhaltig hergestellt und recycelbar sind, für Konstruktionskonzepte, die eine Materialtrennung praktisch ermöglichen, für Prozesse, die nachhaltig sind, für Produkte, die langlebig und am Ende Ihrer Nutzungsdauer recycelbar sind, und für eine Führung, die die Menschenwürde achtet.

Zumindest Ihre CO2-Emissionen werden Ihrem Unternehmen zunehmend in Rechnung gestellt. Auch wenn andere Umwelteinflüsse (noch) nicht bepreist werden, suchen Sie systematisch nach Möglichkeiten, die eingesetzten materiellen und Energieressourcen zu minimieren, Umweltstandards auch bei Ihren Lieferanten durchzusetzen und auf einen fairen und sozialen Umgang mit personellen Ressourcen hinzuwirken. Überlegen Sie sich auch, wie Sie gemeinsam mit Ihren Kunden Spezifikationen nachhaltiger auslegen können. Setzen Sie sich für Leichtbau ein und dafür, dass Ihre Produkte länger halten, besser zu reparieren und recycelbar sind. Wandeln Sie Ihre Arbeitsweise möglichst zu Kreislaufprozessen um. Stellen Sie auch auf den Prüfstand, ob die Anwendungen Ihrer Kunden nachhaltig sind und ob Sie diese Anwendungen unterstützen möchten.

Beispiel: Ein Hersteller von Förderanlagen für den Steinkohleabbau macht gute Geschäfte in Australien, in China und in Südamerika, wo Steinkohle als Energieträger für Kraftwerke eingesetzt wird. Wollte dieser Maschinenbauer nachhaltig wirtschaften, sollte sich das Management überlegen, wie sie ihr Geschäft schrittweise aus diesem Geschäftsfeld für eine definitiv nicht-nachhaltige Anwendung in nachhaltige Anwendungen überführen können.

Nachhaltigkeit und Effizienz stehen nicht im Widerspruch, sondern bedingen sich gegenseitig. Nutzen Sie die Chance, Schwachstellen zu eliminieren. Ihr Engagement für Nachhaltigkeit stärkt Ihre Wettbewerbsposition.

Geben Sie diese Mission als Anforderungen in Ihre Vermarktungs-, Beschaffungs- und Entwicklungs-Teams und bauen Sie die Nachhaltigkeit systematisch aus.

Eine Selbstverpflichtung durch die Kommunikation einer klaren Position zu Nachhaltigkeit kann Ihnen helfen, diesen Weg diszipliniert zu gehen. Dazu bietet sich eine starke Aussage in der Corporate Governance an.

Setzen Sie sich aktiv für ganzheitlich nachhaltiges Wirtschaften ein. „Green-Washing“ durch den Kauf von CO2-Zertifikaten hilft der Welt nicht.

Kunden und Mitarbeiter, aber auch Kapitalgeber werden ein nachhaltiges Wirtschaften Ihres Unternehmens honorieren. Bringen Sie das Ökonomische mit dem Ökologischen und dem Sozialen in Einklang. Die Umsetzung einer Balanced-Scorecard kann Ihnen bei dieser Abstimmung gut helfen.

Wachstum ist nicht unbegrenzt möglich. Das exponentielle Wirtschaftswachstum hinterlässt unumkehrbare Spuren in unserer Welt. Die Folgen dieser Langfristschäden in unserer Welt werden teuer werden. Die Natur und unsere Gesundheit werden zurückschlagen. Dafür müssen wir Rückstellungen bilden. Parallel besteht spätestens jetzt ein dringlicher Bedarf für nachhaltiges Wirtschaften und für Verantwortung. Bei der Umsetzung nachhaltigen Wirtschaftens kann die Einführung eines wirksamen Umweltmanagementsystems helfen. Für die Aufnahme von Zielen für nachhaltiges Wirtschaften in die Unternehmenspraxis bietet sich eine Balanced Scorecard an.

Besonders zu empfehlen ist der ausführliche Beitrag, wie nachhaltiges Wirtschaften in der Unternehmenspraxis konkret eingeführt werden kann. Ebenso empfehlenswert ist der ausführliche Beitrag, im dem aufgezeigt wird, wie Kreislaufwirtschaft funktionieren kann und wie Unternehmen zu Kreislaufwirtschaft hin entwickelt werden können.

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