Materialfluss: Definition & Erklärung

Der Materialfluss innerhalb einer Organisation ist wie der Blutkreislauf in einem Körper zu verstehen. Nicht die Betrachtung einzelner Gefäße ergibt einen Überblick über das System, sondern nur eine ganzheitliche Betrachtung der miteinander in Verbindung und Korrelation stehenden Leitungsbahnen ermöglicht eine Wertung des Gesamtzustands und die Definition von Verbesserungsmaßnahmen. 

Der gesamte Materialfluss in einer Organisation muss daher ganzheitlich betrachtet und gesteuert werden. Die notwendigen Betriebsmittel, Rohstoffe und Materialien müssen zur richtigen Zeit in ausreichender Menge und in einem angemessenen Zustand an der richtigen Stelle in effizienter Weise zur Verfügung stehen, ohne im Prozess zu Überbeständen zu führen. 

Wie ein effizienter Materialfluss Ihre Kosten senkt 

Die Optimierung des Materialflusses in der Produktion kann dazu beitragen, die Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Unternehmen können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um den Materialfluss zu verbessern. Eine Möglichkeit besteht darin, die Lagerbestände zu reduzieren, indem sie Just-in-Time-Methoden implementieren. Auf diese Weise können Unternehmen den Materialbedarf und den Bestand minimieren, was wiederum zu einer Senkung der Lagerkosten führt. 

Ein weiterer Ansatz zur Optimierung des Materialflusses ist die Implementierung von Lean-Methoden. Hierbei werden Verschwendungen im Materialfluss identifiziert und eliminiert. Durch die Implementierung von Lean-Methoden wie Kaizen und 5S können Unternehmen den Materialfluss verbessern, indem sie die Effizienz in den Arbeitssystemen und den Materialfluss zwischen den Arbeitssystemen optimieren und Material- und Zeitverschwendung minimieren. So lassen sich Kosten wirksam senken, die Effizienz und die Produktivität steigern und schließlich die Rentabilität und die Wettbewerbsfähigkeit verbessern. 

So erkennen Sie Schwachstellen in Ihrem Materialfluss 

In der Regel ist es in den meisten Unternehmen so, dass sowohl die Beschaffung als auch die Produktion für einen Zustrom von Materialien, Rohstoffen, Halbzeugen und Fertigprodukten ins Lager sorgen, während der Vertrieb und die Produktion gleichzeitig einen Abfluss von Vormaterialien, Komponenten, Halbfertigware und Fertigprodukten aus dem Lager verursachen. 

Durch eine Analyse dieser Ströme und ihrer Abhängigkeiten voneinander erhalten Sie einen Überblick über den gesamten Materialfluss in Ihrem Unternehmen und dessen Umfang. Schauen Sie sich den Zu- und Abfluss an Gütern aus den Prozessen an, analysieren Sie die Mengen und die Verweildauer der einzelnen Posten, identifizieren Sie hochfrequente Veränderungen der Mengen ebenso wie statische Lagerbestände. Sehen Sie sich auch die Materialtransporte an. Der Nutzen, den Sie aus dem daraus resultierenden Erkenntnisgewinn zur Kostensenkung ziehen können, überwiegt den Aufwand in jedem Fall. 

Regelmäßige Abstimmung optimiert Ihren Materialfluss 

Innerhalb der Organisation gibt es oft keine direkt verantwortliche Stelle, die für die Steuerung von Mindest- und Maximalbeständen und deren Kommunikation zuständig ist. Stimmen Sie sich im Management-Team über diese Werte regelmäßig ab und optimieren Sie die Bestände laufend gemeinsam. Die Entscheidung für Bestände kann nicht durch einzelne Personen bzw. einzelne betriebliche Funktionen getroffen werden, denn je nach Präferenz und Charakter der Person bzw. der betrieblichen Funktion werden ansonsten entweder unnötig hohe Lagerbestände vorgehalten, oder einzelne Positionen müssen immer wieder aufwändig in kurzer Zeit aufgestockt werden. 

Durch die Definition von Eingriffsgrenzen wie zum Beispiel eine Lagermindest- und -höchstmenge, also eine Menge an Gütern, die mindestens oder höchstens vorhanden sein muss bzw. darf, kann Ruhe und Gleichgewicht erreicht werden, da zum Beispiel Eilbeschaffungen von nicht mehr vorhandenem Verbrauchsmaterial entfallen. 

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