Kostenoptimierung zur Ertragssteigerung

Kostenoptimierungspotenzial wird in der Regel innerhalb der betrieblichen Funktionen gesucht. Natürlich ist es sinnvoll, in jeder Abteilung immer wieder nach Einsparpotenzial zu suchen. Erfahrungsgemäß wird in den Sachgebieten selbst aber professionell gearbeitet. Das größere Kostenoptimierungspotenzial ergibt sich oft aus der Eliminierung von Defiziten in der Zusammenarbeit.

Es kommt sogar vor, dass Einsparmaßnahmen in einem Bereich negative kollaterale Auswirkungen auf andere Bereiche oder das gesamte betriebliche Zusammenspiel haben. Solche Auswirkungen werden in vielen Fällen nicht erkannt, weil Problemstellungen isoliert betrachtet werden und nicht in ihrem betrieblichen Kontext.

Beispiel: Ein in einen Konzern eingebundener Hersteller von Massenartikeln für die Baubranche, der sehr unter der Überkapazität im Markt und der Vergleichbarkeit der Produkte litt, wurde konzernseitig aufgefordert, die Kosten drastisch zu senken.

Der Produktionsverantwortliche profilierte sich im Alleingang gegenüber dem Konzernvorgesetzten und setzte radikale Kosteneinsparungen um, indem die Eigenschaften der Produkte so verändert wurden, dass sie gerade noch den vermuteten Anforderungen der Kunden entsprachen. Die tatsächlich realisierten Kostenreduktionen kamen aber nicht im Ergebnis des Unternehmens an, da das Vertriebs-Team größte Schwierigkeiten hatte, die mittlerweile als minderwertig empfundenen Produkte im vorherigen Maßstab zu verkaufen. Zudem stiegen durch die Einsparungsmaßnahmen die Kosten für Ausschuss und Justierung der Produktionsmaschinen. Umsatz und Ertrag gingen unter den vermeintlichen Optimierungsmaßnahmen stark zurück, kurz: es wurden ohne Berücksichtigung der Gesamtwirkung Kosten gesenkt.

Jedes erkannte Potential zur Optimierung der Kosten ist wertvoll für das Unternehmen; eine schnelle Umsetzung eines isolierten Projekts ist es aber in aller Regel nicht. Sorgen Sie für eine fein abgestimmte Vorgehensweise. Kostensenkungsprogramme sollten nicht von guten Absichten geprägt werden, sondern von Wirkungen.

Bereits im Vorfeld der konkreten Planungen müssen die wechselseitigen, dynamischen Kausalitäten und Effekte innerhalb der Organisation erkannt werden. Hierbei ist es sehr hilfreich, sich die tatsächlichen Abläufe, Prozesse und Zusammenhänge und Abhängigkeiten innerhalb des Unternehmens zu vergegenwärtigen. Beziehen Sie die direkt und indirekt Betroffenen in Ihre Planungen ein, und nehmen Sie fundierte Einwände und begründete Bedenken ernst. Berücksichtigen Sie dabei auch Effekte auf die Außenwahrnehmung Ihrer Organisation, und berücksichtigen Sie diese Erkenntnisse in den Planungen zu Ihren konkreten Kostenoptimierungsprojekten.

Zur Umsetzung empfiehlt sich die von Dr. Boysen entwickelte Methode "CyberPractice".

In der Krise ist der Druck einer Kostensenkung besonders hoch. Kostensenkung darf das operative Geschäft aber nicht ersticken.

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