Definition: Was ist der Diskontierungszinssatz?
Sie könnten vermuten, dass der Unternehmenswert unendlich groß sein wird, sofern unterstellt wird, dass jedes Jahr positive Erträge fließen werden. Das ist aber nicht so, weil Erträge, die dem Käufer erst zu einem späteren Zeitpunkt zufließen, bezogen auf den heutigen Tag weniger wert sind als Erträge, die sofort zur Verfügung stehen. Je später die Erträge zufließen, desto stärker werden sie über einen Diskontierungszinssatz abgewertet. Die Natur dieser Abzinsung führt regelmäßig zu endlichen Ertragswerten.
Der anzusetzende Zinssatz setzt sich aus einem risikofreien Basiszinssatz, der von der jeweiligen Zentralbank – etwa der EZB oder der FED – vorgegeben wird, und Risikokomponenten zusammen. Die Risikokomponenten enthalten wiederum einen Aufschlag für das jeweilige Branchenrisiko und einen weiteren Aufschlag für das konkrete Unternehmen. Das Unternehmensrisiko hängt von der Größe, der Ausrichtung und der Führung des Unternehmens ab.
Formeln: So berechnen Sie die Abzinsung
Der Faktor, um den ein künftig zufließender Ertrag abgezinst werden muss, um mit heutigen Erträgen vergleichbar zu sein, ist der Kehrwert von ((1+Zinssatz) hoch Laufzeit). Je höher der Zinssatz, desto stärker wirkt die Abzinsung künftiger Erträge. Werden über die kommenden Jahre unterschiedliche Erträge erwartet, müssen diese einzelnen künftigen Erträge mit dieser Formel einzeln abgezinst und dann addiert werden. Erträge, die in zwei Jahren erwartet werden, werden mit einer Laufzeit von „2“ abgezinst, Erträge, die in drei Jahren erwartet werden, mit einer Laufzeit von „3“ etc.
Für die Zeit nach einer absehbaren unmittelbaren Zukunft wird eine abgezinste „Ewige Rente“ angesetzt, die zu den angezinsten künftigen Erträgen addiert wird.
Nützliche Tool zur Berechnung des Unternehmenswertes
Wenn Sie eine Unternehmenswertberechnung durchführen möchten, in die die Abzinsung einfließt, finden Sie hier ein einfach zu bedienendes Berechnungs-Tool.