Aspekte für Unternehmer

Für Unternehmer sind sämtliche betriebliche Belange, die consultingcheck behandelt, relevant. Darüber hinaus interessieren sich Unternehmer aber auch für weitere Fragestellungen. In vielen Bereichen der Unternehmensführung überlagern sich betriebliche und persönliche Entscheidungsfelder sogar. Das betrifft insbesondere Themen mit langfristiger Tragweite: Vermögensstruktur, Unternehmensnachfolge, strategische Neuausrichtung oder die eigene Rolle als Gesellschafter des Unternehmens.

Neben betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Aspekten schwingen persönliche Ziele, familiäre Beziehungen, biografische Entwicklungen und individuelle Risikowahrnehmungen mit. Die Trennung zwischen „privat“ und „geschäftlich“ ist oft gar nicht möglich.

Die Auseinandersetzung mit diesen Themen erfolgt in der Praxis häufig spät oder anlassbezogen. Entscheidungsdruck entsteht dann durch äußere Umstände – etwa durch Alter, familiäre Veränderungen, wirtschaftliche Entwicklungen oder regulatorische Anforderungen. Eine frühzeitige, systematische Bearbeitung kann Handlungsspielräume erhalten und Zielkonflikte früh erkennen. Wichtig ist: Die persönliche Ebene ist kein „weiches Thema“, sondern zentraler Teil der Unternehmensführung.

Typische Themenfelder mit persönlicher Relevanz

  • Eigene Rolle in Bezug auf das Unternehmen: Die Gesellschafterrolle ist eine andere als die Geschäftsführerfunktion. Für Gesellschafter stellen sich Fragen der Corporate Governance, der Entscheidungsprozesse und der Existenzsicherung des Unternehmens.
  • Strategische Grundsatzentscheidungen: Langfristige Investitionen, Kooperationen oder Veränderungen im Geschäftsmodell erfordern nicht nur betriebswirtschaftliche Analysen, sondern auch Klarheit über persönliche Zielsetzungen.
  • Unternehmernachfolge: Die Übergabe eines Unternehmens ist nicht nur ein rechtlicher und wirtschaftlicher Vorgang. Sie berührt Fragen der eigenen Lebensplanung, des Vertrauens in potenzielle Nachfolger und der realistischen Bewertung des eigenen Lebenswerks.
  • Vermögensstrukturierung: Der persönliche Vermögensaufbau, die Vermögenssicherung und -übertragung verlangen Gesellschaftern wichtige Entscheidungen ab. Neben steuerlichen und finanziellen Aspekten sind Vorstellungen über die Sicherheit, die Kontrolle, die Flexibilität und die familiäre Verteilung zu berücksichtigen.
  • Versicherung: Gesellschafter sind besonderen Risiken ausgesetzt, gegen die sie sich versichern möchten. Solange sie in Verantwortung stehen, denken die wenigsten daran, krank zu werden oder sogar zum Pflegefall zu werden, und versorgen sich unzureichend. Rechtzeitig über eine sinnvolle Absicherung nachzudenken, ist sinnvoll.
  • Austausch unter Gleichgesinnten: Gesellschafter stehen mit ihren Herausforderungen oft recht allein da. Ein vertrauensvoller Austausch mit anderen Gesellschaftern kann ihnen aus dieser Isolation heraushelfen.

Besonderheiten der Entscheidungsfindung

Wie strategische Entscheidungen, die Geschäftsführer im Unternehmen treffen, weisen auch die Entscheidungen, die Gesellschafter am Unternehmen treffen, typische Merkmale auf:

  • Interdependenz: Entscheidungen wirken gleichzeitig auf mehrere Ebenen – wirtschaftlich, familiär, persönlich.
  • Unsicherheit: Die Konsequenzen zeigen sich oft erst langfristig und sind mit hohen Unbekannten verbunden.
  • Begrenzte Wiederholbarkeit: Viele dieser Entscheidungen lassen sich nicht ohne Weiteres korrigieren oder rückgängig machen.
  • Kommunikative Anforderungen: Die Umsetzung erfordert häufig Abstimmungen mit Familie, Gesellschaftern, Mitarbeitenden oder externen Partnern.

Die strukturierte Bearbeitung solcher Fragestellungen erfordert Zeit, Informationen und eine methodisch fundierte Herangehensweise. Außerdem sind die Fähigkeit zur Abstraktion und eine gewisse emotionale Distanz wichtig, um zu richtigen Entscheidungen zu gelangen.

Strukturierte Vorgehensweise

Sinnvoll ist eine systematische Klärung in mehreren Schritten:

  1. Themenidentifikation: Was genau steht zur Entscheidung? Welche Teilfragen sind zu unterscheiden?
  2. Situationsanalyse: Welche rechtlichen, wirtschaftlichen, organisatorischen und persönlichen Rahmenbedingungen sind relevant?
  3. Zielklärung: Welche kurz-, mittel- und langfristigen Ziele bestehen? Welche Prioritäten sind zu setzen?
  4. Optionenentwicklung: Welche Handlungsalternativen stehen zur Verfügung?
  5. Folgenabschätzung: Welche Auswirkungen sind mit den jeweiligen Optionen verbunden?
  6. Entscheidung und Umsetzung: Welche Schritte sind notwendig, um tragfähige Ergebnisse zu erzielen?

Eine solche strukturierte Vorgehensweise kann helfen, angemessen mit der Komplexität umzugehen, Abhängigkeiten sichtbar zu machen und tragfähige Lösungen zu entwickeln. Eine rechtzeitige, sachlich fundierte Auseinandersetzung mit diesen Fragen erhöht die Entscheidungsqualität, reduziert spätere Zielkonflikte und trägt zur Stabilität unternehmerischer Strukturen bei. Dafür lohnt es sich, unvoreingenommene Fachleute einzubinden.

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